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Sprachen, Medien und Kulturen im digitalen Wandel

Dieser Forschungsschwerpunkt befindet sich zurzeit im Aufbau. Anlass hierfür sind die im Kontext der “digitalen Wende” und New Economy seit den späten 1990er Jahren beschworenen Veränderungen sozialer, kultureller, politischer und vor allem eben technologischer Art, die mit ihnen verbundenen Utopien und Dystopien, ihre Folgen und Ursachen, und die sich daraus in geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern neu ergebenden Forschungsfelder.

Dass die “digitale Revolution” mit Sprachen und Literaturen wie auch Medien und Kulturen unmittelbar zusammenhängt, in ihnen Ausdruck findet, sie vor neue, kritische Fragen stellt, bedarf längst keiner Begründung mehr. Statt jedoch wie viele frühe akademische Initiativen diese Fragen nach dem Digitalen auszusondern in Labs, Zentren oder Hubs, tragen wir sie als historische, ästhetische, theoretische, auch philosophische in bestehende Forschungsfelder hinein oder rollen sie von dort her neu auf.

Eine Reihe von Neuberufungen erlaubt es, diese Schwerpunktsetzung gerade im kulturwissenschaftlichen Tätigkeitsfeld der Philosophischen Fakultät II voranzutreiben und neu zu profilieren. Aus medien- und kommunikationswissenschaftlicher Sicht berührt die Frage nach digitalen Kulturen jene nach dem Kulturerbe, nach Editions- und Erinnerungspraktiken, nach Rekonfigurationen im Verhältnis von Körperlichkeit und medialen Erfahrungsräumen ebenso wie die nach veränderten Produktionskulturen, nach Kommunikationsinfrastrukturen, den sozialen und kulturellen Folgen der Plattformen, nach der Automatisierung der Content-Produktion oder Desinformation, ebenso wie die nach Kompetenzentwicklung im Bereich des Online-Journalismus.

Aus sprachwissenschaftlicher Perspektive liegt der Fokus auf der Untersuchung von verbal-kommunikativen Prozessen im Hinblick auf ihre medialen Zusammenhänge. Dabei rücken insbesondere die mit dem digitalen Wandel einhergehenden Verschiebungen und Verschmelzungen im Spannungsfeld zwischen Privatheit und Öffentlichkeit oder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit in den Mittelpunkt. Big Data, KI, soziale Medien, Bestrebungen im Sinne von Open Science oder Fragen der Web History spielen aber nicht nur als Themen eine wachsende Rolle in der Forschung, sondern auch als Methoden, an deren Entwicklung Disziplinen dieser und anderer Fakultäten aktiv beteiligt werden.

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